Vergangene Woche stand eine Vielzahl von Filmen zur Sichtung bereit, weil ich aus gesundheitlichen Gründen (noch) mehr Zeit hatte als sonst. Die jetzt übriggebliebenen, kurz besprochenen Filme sind daher eher eine willkürliche Auswahl. Zum „Opfer gefallen” sind u. a. „Hitler – Aufstieg des Bösen”, „Conan – Der Zerstörer” und „Nowhere – Reise am Abgrund”, in dem Ryan Phillippe und Mena Suvari in frühen Film-Rollen zu sehen sind.
The Punisher (USA/D 2004)
Fand ich seinerzeit, als ich ihn zum ersten Mal sah, ziemlich gut. Mittlerweile wirkt der aber mit Western-Motiven versetzte Rache-Plot um einen ehemaligen FBI-Agenten namens Frank Castle (Thomas Jane), dessen Familie von einem mächtigen Bösewicht (ebenso harm- wie lustlos: John Travolta) ermordet wird, eher unausgegoren. Der martialische Antiheld mit dem Hang zum Sadismus und zur Alkoholsucht ist doch arg eindimensional gezeichnet, der stets etwas lahm anmutende Film ist nahezu ironiefreie Zone und schleppt sich doch manchmal arg bis hin zum äußerst explosiven Finale.
Dennoch: Der schwarze Pontiac GTO ist cool anzuschauen und noch cooler anzuhören und Thomas Jane gilt (neben Hugh Jackman) mein Dank, dass die Brustbehaarung eines Mannes im Hollywood-Kino anscheinend doch noch nicht ganz der Vergangenheit angehört. Immer wieder nett, wird aber bei wiederholter Sichtung immer schlechter.
Sunshine (GB/USA 2007)
Fand ich seinerzeit nur nett, gedeiht aber jetzt, bei drittmaliger Sichtung so langsam zu einem großartigen Film heran. Die Story um acht Forscher im Weltall (unter ihnen Michelle Yeoh und Cillian Murphy), die die erkaltende Sonne wieder in Gang bringen sollen, ist subtil und bedächtig mit Mut zur Entwicklung einer Figurenpsychologie erzählt und reflektiert auf der zweiten Inhaltsebene gar philosophische und ethische Fragen nach dem Anfang und dem Ende der Menschheit und des menschlichen Lebens.
Leider tendiert Sunshine jedoch im letzten Teil dazu, mit dem Verfolgen einer absurden Wendung genau diese Bedeutungsebene auch filmästhetisch mit verschwommenen Bildern und allzu esoterischen Anklängen zu überfrachten, was einen schalen Beigeschmack hinterlässt und den bis dahin nahezu makellosen Eindruck einer geistreichen Weltraum-Meditation im “2001”-Stil etwas konterkariert.
Batman hält die Welt in Atem (USA 1966)
Der Kinofilm zur Kult-Serie mit Adam West und Burt Ward, in welchem sich der Pinguin, der Rätselknacker, der Joker und Catwoman verbünden, um die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates zu dehydrieren und so horrende Beträge fordern zu können. Inhaltlich eher mau und inszenatorisch eher preisgünstig (einige Aufnahmen sind deutlich dem Archiv entnommen) ist der Film mit etlichen haarsträubenden Wendungen gesegnet – u.a. wenn Delphine einen Torpedo-Angriff auf das an einer Boje fixierte „dynamische Duo” abblocken (!!!) oder eben mal locker nebenbei das UN-Gebäude mit etwas Pinguin-Gas infiltriert wird.
Dank zahlreicher augenzwinkernder Dialoge, witziger Gimmicks, sehr viel Liebe zum trashigen Detail und der nicht fehlenden, legendären „Paff”- und „Sploosh”-Einblendungen bei Schlägereien ein großer Spaß für Fans der 60er Jahre-Realserie. Comic-Puristen dürften aber ob des selbstparodistischen Umgangs mit dem Erbe von Bob Kane bitterlich weinen.