Der erste Babylon A.D. Teaser

Mathieu Kassovitz dürfte bei uns v.a. als Leinwandpartner Audrey Tautous in Die fabelhafte Welt der Amélie bekannt sein, doch der Mann hat seine Lorbeeren auch hinter der Kamera verdient. Am berühmtesten sind wohl seine Werke Hass (La Haine) und Die purpurnen Flüsse. Sein neuer Film Babylon A.D. spielt in der Zukunft, sozusagen ein Children of Men mit ein bissel Action:

In the near future, Toorop (Vin Diesel) is a mercenary who takes the job of escorting a woman from Russia to China. While he thinks this is just an ordinary mission, he gradually finds out that his guest is carrying an organism that has the potential to become the next Messiah — and everybody wants to get their hands on it. [Wikipedia]

Neben Vin Diesel werden Michelle Yeoh, Gérard Depardieu und Charlotte Rampling zu sehen sein. Der Teaser, der nun auf der Homepage des Films zu sehen ist, verdient seinen Namen wirklich. Er ist verdammt kurz, verdammt schnell geschnitten und ziemlich unbefriedigend. Es bleibt also abzuwarten, ob Vin Diesel mal wieder einen ordentlichen Film machen wird.

Will Smith ist ein Superheld. Will Smith ist Hancock

Ein sarkastischer Alkoholiker mit den Kräften eines Superhelden, der wehrlose Kinder durch die Luft schmeißt. Das muss der Stoff für einen familienfreundlichen Blockbuster sein! Zumindest wird so die von Will Smith gespielte Hauptfigur Hancock in seinem gleichnamigen neuen Film recht akkurat beschrieben.

Überraschenderweise basiert Hancock nicht auf einem Comic. Das Drehbuch machte schon seit den 90er Jahren die Runde in Hollywood, bis Peter Berg (Operation: Kingdom) sich des Stoffes annahm. Nun kommen die Abenteuer des Antihelden am 03. Juli in die deutschen Lichtspielhäuser.

Den Trailer gibt’s wie immer in der YouTube-Version oder bei MovieMaze.de.

[youtube=http://de.youtube.com/watch?v=tStE4-uuPfs]

Eine Anmerkung in eigener Sache:

Angeblich soll Peter Berg irgendwann ein Remake des Johnnie To-Klassikers The Mission drehen. Bitte, möge Gott oder irgendeine andere möglichst zornige, transzendente Kraft dafür sorgen, dass dies nie passieren wird! Ich beantrage hiermit einen Aufenthalt des Projektes in der ewig währenden production hell!

Iron Man (USA 2008)

Wer meint, E-Gitarren seien in den spießigen Comicverfilmungen unserer Zeit sträflich unterrepräsentiert, sollte sich Jon Favreaus Iron Man ansehen. Während sein Spinnenkumpan zuweilen im melodramatischen Emogesülz unterzugehen droht, ist Tony Starks Superheldendasein purer Rock’n’Roll. Stände ihm nicht seine Rüstung zur Verfügung, würde Stark seine jeweiligen megalomanischen Gegner wohl einfach unter den Tisch trinken. Eine Revolution des Genres ist Iron Man deswegen noch lange nicht. Spätestens nach ein halben Stunde ist der mitdenkende Zuschauer in der Lage, den Plot der nächsten 90 Minuten herbeizubeten, trotz allem erfüllt der Film seine wichtigste Aufgabe bestens: Er unterhält. Wie könnte er auch scheitern mit einer Figur wie Tony Stark (Robert Downey Jr.) im Spotlight? Ein genialer Erfinder, ein Milliardär, ein exzentrischer Playboy, ein Waffenhändler. Dieser Lord of War des Marvel-Universums ist gerade dabei, einen Deal mit den US-Streitkräften abzuschließen, als er in Afghanistan von Terroristen entführt wird.

Am Leben gehalten von einem Magneten in seiner Brust, wird er in der Gefangenschaft damit beauftragt, eine seiner tödlichen Waffen zu bauen. Stattdessen beginnt Stark mit der Konstruktion einer eisernen Hightech-Rüstung, die sein Ticket in die Freiheit wird. Angetan von seiner Erfindung und angewidert vom eigenen Status als Händler des Todes, distanziert er sich von der Rüstungsindustrie und wird zum Iron Man. Doch wer war der Drahtzieher seiner Entführung? Das Skript durchläuft einige altbekannte Stufen der Superheldenentwicklung, von der Entdeckung der eigenen Verantwortung nach einem Schlüsselerlebnis, über das Austesten der eigenen Kräfte zu Lasten der Innenarchitektur, inklusive einiger Slapstickelemente, bis hin zur finalen Konfrontation mit dem übermächtigen Bösewicht.

Dass Iron Man trotz seiner Vorhersehbarkeit nicht langweilt, geht zurück auf die komischen Momente, in denen der Film seinen Helden an den gefährlichen Stellen potenzieller heroischer Überhöhung auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Gerade der Entwicklungsprozess des charakteristischen Anzugs, der von Favreau ausführlich mit komödiantischen Effekten gezeigt wird, sorgt mit seinem höchst amüsanten Trial-and-Error-Format dafür, dass Stark nicht zum gewöhnlichen Superman mutiert. Nun wissen wir auch: Bei einem Test der Schubkraft gleich mit 10% anzufangen, ist eine schlechte Idee.

Eine Actionkomödie ist Iron Man ihrem Wesen nach, welche die Klippen der dem Genre eigenen melodramatischen Momente umschifft und sich zurecht ganz auf das Charisma seines Hauptdarstellers verlässt. Der Film steht und fällt mit Robert Downey Jr., der als Alleinunterhalter seinen Tony Stark zum interessantesten und witzigsten Superhelden-Alter Ego seit Hellboy aufbaut. Unser Zuschauerwissen über seine vergangenen Drogeneskapaden steht dabei in einer unabdingbaren Wechselwirkung mit seiner Darbietung. Man könnte meinen, Downey rekreiere in Iron Man seine eigene Wiedergeburt nach dem Absturz. Mit vergleichbarer Spielfreude glänzt der Rest der hochkarätigen Besetzung: Terrence Howard als Militärkumpel Jim Rhodes, Gwyneth Paltrow als Assistentin Pepper Potts und der kaum wieder zu erkennende Jeff Bridges als zwielichtiger Geschäftspartner Obadiah Stane.

Favreaus Ansatz, auf jeden Pathos zu verzichten und das dramatische Geschehen nicht allzu ernst zu nehmen, resultiert in einem bewusst flachen Actionabenteuer. Gerade das ist der Grund, warum Iron Man einige seiner Konkurrenten hinter sich lässt, schließlich möchte der Film gar nicht mehr sein als Popcornkino mit ein paar eingeflochtenen zeitgeschichtlichen Referenzen. Das für einen Blockbuster ungewöhnliche Schauspielerpersonal, der häufig am Set improvisierte Wortwitz und die weitgehend straffe Erzählweise sorgen dafür, dass Iron Man trotz gigantischer Logiklöcher und der nicht gerade einfallsreichen Geschichte alle im voraus gegebenen Versprechen einlöst. Mehr noch: Er weckt tatsächlich den ehrlichen Wunsch nach einer Fortsetzung.

[Eine Anmerkung am Rande: Ich empfehle jedem Zuschauer, bis nach dem Abspann des Films im Kinosaal zu verweilen.]


Zur Einstimmung der deutsche Trailer:

[youtube=http://www.youtube.com/v/dKKPnuoetFQ&hl=de]

Johnnie Tos The Sparrow

Eigentlich sollen hier ja nur gute Trailer gepostet werden, doch für den Meister himself wird eine Ausnahme gemacht. Der neue Film von Hongkong-Auteur Johnnie To, die Gaunerkomödie The Sparrow, lief im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale und stellt nach seinen düsteren Filmen der letzten Jahre – von Mad Detective über Exiled bis hin zu Election 2 allein seit 2006 – eine federleichte Abwechslung dar.

Für die Geschichte um eine Gang von Taschendieben in Hongkong (u.a. Simon Yam) gibt es leider noch keinen Trailer in ordentlicher Qualität. Die einzige von mir gefundene Version ist der YouTube-Trailer, der kaum einen Eindruck vom Film verschafft.

Als deutscher Starttermin steht bereits der 31. Juli fest. Das allein ist schon ein Grund zu feiern. Es geht einfach nichts über einen gut gelaunten Johnnie To

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=KzxhA85rgmE&hl=de]

Jet Li vs. Jackie Chan: The Forbidden Kingdom

Eine Sichtung von Tsui Harks “Once upon a Time in China” hat es mal wieder bewiesen: Jet Li ist die coolste Kampfmaschine auf Erden. Im Angesicht des Meisters würde sich selbst Chuck Norris hinter seinem Bart verstecken. Gründe gibt es also genug, einen neuen Jet Li-Film anzukündigen, doch ein Aufeinandertreffen des Wushu-Champions mit Hongkong-Legende Jackie Chan auf der großen Leinwand verdient besondere Aufmerksamkeit.

The Forbidden Kingdom heißt nun ihr erstes gemeinsames Werk, ein amerikanischer Fantasyfamilienstreifen, der an seinem Startwochenende rund 20 Millionen Dollar eingespielt hat. Zielgruppengerecht ist die Hauptfigur der Teenager Jason, der mehr oder weniger aus Versehen eine Zeitreise ins mittelalterliche China macht (das passiert schließlich jeden Tag…) und dort auf Jet Li und Jackie Chan trifft, die ihm natürlich zum Kungfu-Kämpfer ausbilden. Zusammen müssen sie einen bösen Warlord zur Strecke bringen.

Für die Choreographie der Martial Arts-Szenen zeichnete Yuen Woo-Ping verantwortlich, der diese Tätigkeit auch schon bei “Matrix”, “Kill Bill I+II”, “Tiger and Dragon” und “Kung Fu Hustle” innegehabt hatte.

Ein deutscher Starttermin für The Forbidden Kingdom steht noch nicht fest. Am 16. April wird “The Forbidden Kingdom” in Deutschland starten.

UPDATE: Die Kritik zum Film gibt’s hier.

Einen Trailer gibt’s in einer sehr guten Qualität bei MovieMaze.de oder in der YouTube-Version:

[youtube=http://de.youtube.com/watch?v=e66Og0lOCcE]