Dieses Mal wieder ein paar Ausführungen zu den von mir zuletzt gesehenen Filmen. Und ich konnte es mir diese Woche ganze zwei Mal nicht nehmen lassen, auch längere Kritiken zu den von mir gesehenen „Perlen” (das ist durchaus ironisch zu verstehen) außerhalb meiner Kolumne hier zu schreiben. Also lege ich mal los…
Wing Commander (USA/L 1999)
Meiner Meinung nach wäre als Alternativtitel für diesen durchaus spaßigen Murks „Sinnlos im Weltall” angebracht, doch die Beteiligten wollten es anders. Freddie Prinze Jr., Matthew Lillard und Saffron Burrows in den Hauptrollen liefern die miesesten Leistungen ihrer Karrieren ab, die Dialoge sind hirnrissig und erschließen sich mit dem kryptischen Technik-Gefasel wohl nur den Fans der Computerspiel-Vorlage und die Effekte sind zwar reichlich vorhanden, aber qualitativ eher durchwachsen.
Ganz gut dagegen die hohe Frequenz der Actionszenen, die diese ganze Dummheit etwas vergessen und “Wing Commander” zu einem fast schon kurzweiligen Spektakel macht. Weiteres hier.
Geboren am 4. Juli (USA 1989)
Teil zwei von Oliver Stones Vietnamkriegs-Trilogie, die sich mit dem Schicksal eines versehrten Kriegsheimkehrers und der gesellschaftlichen Reaktion auf den/die Veteranen beschäftigt. Basierend auf der Autobiografie von Soldat Ron Kovic hat der Film Tiefe und zeichnet glaubhaft das Porträt eines sich ideologisch verändernden Menschen, hat jedoch so seine Längen und John Williams’ extrem unpassende, pathetische Filmmusik erstickt durch ihre Penetranz jegliche Subtilität im Keim.
Doch Tom Cruise müht sich redlich und von Seiten Stones wird dieses Mal auch mehr Wert auf intensives Drama denn Action (das bessere, aber in diesem Kontext unangebrachte Gegenteil: “Platoon”) gelegt. Ambitioniert: ja, aber uneingeschränkt gelungen: nein.
Team America: World Police (USA/D 2004)
Trey Parker und Matt Stone bewiesen schon mit “South Park”, dass ihnen nichts und niemand heilig zu sein scheint und unterhielten den Zuschauer mit den krassen Respektlosigkeiten und Tabubrüchen, die sie minderjährige Zeichentrickfiguren begingen ließen. In Team America: World Police agieren nun Marionetten-Puppen, doch der Humor ist keineswegs subtiler: eine amerikanische Eliteeinheit versucht die Pläne des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il um die Zerstörung von vielen Städten weltweit mit Massenvernichtungswaffen zu vereiteln.
Der hat bereits die F.A.G. (engl.: Schwuchtel), die Film Actors Guild unter Führung von Alec Baldwin für sich gewinnen können. Der Film glänzt mit seinem anarchischen Humor, ist brutal (Puppen werden zuhauf getötet) und hat einen (eigentlich zwei) köstlichen Monolog um das Verhältnis von „Pussies”, „Harte” und Arschlöcher” zu bieten, der so absurd-vulgär ist, dass er schon wieder irgendwie cool ist.
Emmanuelle 6 (F 1988)
Jeder heterosexuelle Mann dürfte schon mal etwas von der Emmanuelle-Filmreihe gehört haben und schon einmal über einen der Filme mit Sylvia Kristel in der Titelrolle gestolpert sein. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Jedenfalls stand Frau Kristel für die Teile 5 und 6 der inhaltlich äußerst dürftigen Film-Serie nicht mehr zur Verfügung und andere Frauen mussten für das langweilige Soft-Rumgebumse in der Titelrolle engagiert werden. In Teil 6 fiel die Wahl auf das österreichische Geile-Drecksau-Model Natalie Uher, die zwar ganz nett anzuschauen ist, aber nicht schauspielern kann.
Die Unfähigkeit zieht sich noch weiter durch den Stab (und das ist jetzt mal ausnahmsweise nicht sexistisch-doppeldeutig gemeint): Der Drehbuchautor versagte mit seiner Story um Frauenhandel und anschließendem Trauma der Hauptdarstellerin kläglich, weil sie eine zu lange Anlaufzeit braucht, die Erotik- oder Nacktszenen tauchen in zu niedriger Frequenz auf und Action gibt’s auch keine. Also stinklangweilig die ganze Angelegenheit und schon verwunderlich, dass noch Teil 7 folgte. Etwas detaillierter habe ich mich zu diesem Film einmal mehr in der OFDb geäußert.