#242 – The Killer von David Fincher

Seit 2007 plant David Fincher eine Verfilmung der Comic-Reihe The Killer von  Alexis “Matz” Nolent und Illustrator Luc Jacamon, doch erst Netflix ermöglichte die Realisierung. Wir schlagen ein paar kreative deutsche Untertitel für den neuen Fincher-Film vor, der jetzt in Deutschland verfügbar ist. Wir erinnern uns gemeinsam daran, dass Mank existiert und klären final die wichtigste Frage. Ist der Killer (Michael Fassbender) eigentlich ein guter Killer?

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#135 – Mank von David Fincher

In der letzten Folge haben wir über Citizen Kane gesprochen, nun ist Mank dran. David Finchers neuer Netflix-Film entführt in das Goldene Zeitalter des Hollywood-Kinos, als der Außenseiter Orson Welles (Tom Burke) den Autor Herman J. Mankiewicz (Gary Oldman) engagierte, um ein Drehbuch über den Medienmagnaten William Randolph Hearst zu schreiben. Inwiefern ist Mank wirklich ein Film über Citizen Kane? Und was erzählt er uns über David Fincher? Diese und andere Fragen klären wir in der neuen Folge. Viel Spaß!

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Wollmilchcast #106 – Fight Club von David Fincher

David Finchers Fight Club ist Kult, aber was macht diesen Kult eigentlich aus? Wir blicken zurück auf Fight Club, finden nahe und ferne Verwandte zwischen Full Metal Jacket, Die Üblichen Verdächtigen, Matrix, Joker und anderen, und besprechen, wie sich unser Verhältnis zum Film über die Jahre geändert hat. Viel Spaß!

Shownotes:

  • 00:01:01 – Fight Club von David Fincher (1999)
    • Woher der Kult um den Kultfilm Fight Club kommt; ähnliche Filme aus diesen Jahren; Fight Club-Fans
    • Variety-Bericht zum Comic-Con-Panel mit Fincher und Chuck Palahniuk
  • 01:19:26 – Verabschiedung
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Wollmilchcast #24 – Blade Runner 2049

Blade Runner 2049
(c) Sony

Im 24. Wollmilchcast reisen wir ins Los Angeles des Jahres 2049, in dem Denis Villeneuve den Replikanten Ryan Gosling auf die Suche nach seinen Ursprüngen schickt. Achtung, wir spoilern sowohl Blade Runner 2049 als auch Blade Runner (und Drive, warum auch immer).  Darüber hinaus reden Matthias von Das Filmfeuilleton und ich über die Netflix-Serie Mindhunter von Joe Penhall und David Fincher, Frederick Wisemans Dokumentation Ex Libris über die New York Public Library (in der man manchmal eine Gutenberg-Bibel sehen kann) und xXx The Return of Xander Cage, in dem Leute mit Motorrädern k.o. geschlagen werden.  Zwischendurch kommen außerdem Paul Blart: Mall Cop und The Snowman zur Sprache, die beide irgendwie blart sind. Viel Spaß!
Shownotes:

  • 00:01:00 – Blade Runner 2049 (Spoiler!)
  • 00:42:00 – Blade Runner 2049 und Ghost in the Shell (2017) (Spoiler!)
  • 00:49:00 – Abstecher zu The Snowman
  • 00:51:00 – Blade Runner 2049 und Alien Covenant & Quo Vadis, Denis Villeneuve?
  • 01:01:00 – Mindhunter
  • 01:17:00 – Ex Libris: New York Public Library
  • 01:30:50 – xXx The Return of Xander Cage

Wollmilchcast
Der Wollmilchcast bei Twitter:
@Beeeblebrox
@gafferlein
Der Wollmilchast als Feed und bei iTunes.

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Kurtz & Knapp: Young Adult, Verblendung & Ghost Rider 2

Young Adult Poster
Young Adult (USA 2011)

Wenn einem Frank Capra nicht besonders liegt, dann müssen die Filme von Jason Reitman wie die schale, weil abgestandene und noch dazu schwarz gebrannte Kopie eines mittelmäßigen Schnapses vorkommen. Gab es in Thank You for Smoking zumindest noch einen Ansatz von eigensinnigem Biss zu spüren, versandeten Juno und Up in the Air in der so gar nicht schmerzenden Durchschnittlichkeit. Mit seinem neuen Diablo Cody-Projekt Young Adult macht Jason Reitman auf halber Strecke kehrt, um kurz vor Schluss doch noch in den kreativen Sonnenuntergang zu lenken. Charlize Theron spielt sich die Seele aus dem Leib, ohne dass sie einem diese Tatsache zwei Stunden auf die Nase bindet. Vielleicht hat die Schauspielerin des Jahres 2012™ deswegen keine Oscar-Nominierung bekommen. Wie ihre vom gewöhnlichen Leben gebeutelte Kinderbuchautorin mit dem Alkohol- und Schimpfwortproblem wider besseren Wissens versucht, ihre mittlerweile verheiratete Jugendliebe für sich zu gewinnen, gehört zu den tragischsten Selbsterfahrungstrips, die einem dieses Jahr abseits Dschungelcamp’scher Erniedrigungen unter die Augen kommen werden. Und das ist kein willkürlich gewählter Vergleich. Der beste Reitman bisher und ein Film zum Wiedererkennen.

Verblendung Poster
Verblendung (USA/UK/S/D 2011)

Von der positiven Überraschung ob der niedrigen Erwartungen hin zur negativen Überraschung trotz der niedrigen Erwartungen. Ich mag David Fincher. Sehr. Das liegt vor allem an “Sieben” und “Zodiac” und The Social Network. Der Rest ist Hit & Miss, für jedes straighte Genre-Werk wie “Panic Room” gibt’s eine überkandidelte Egotour á la “Benjamin Button”. Aber selbst in seinen enttäuschendsten Momenten hat David Fincher für gewöhnlich etwas zu zeigen und wenn es nur seine elegante filmische Erzählweise ist, der im zeitgenössischen amerikanischen Mainstreamkino niemand das Wasser reichen kann. Verblendung jedoch wirkt wie die gelangweilte Auftragsarbeit eines satten Regisseurs, der seinem Vertrag mit Sony nachommen muss. Viel wurde über die mainstreamtaugliche Lisbeth Salander-Interpretation geschrieben, doch auch ohne die aufgestülpte Beziehung zu Mikael Blomkvist (Daniel Craig) hätte Lisbeth, pardon, Rooney [Mara] dank ihres seltsam gestelzten Dialekts deplatziert gewirkt. Die Vorhersehbarkeit der Story nagte schon an der Kinotauglichkeit der schwedischen Verfilmung, bei Fincher schlägt sie umso mehr ein. Trotz der vielversprechenden Kombination Hacker- meets Serienkillerfilm gleicht das Feelbadmovie dem solala-Aufsatz eines Spitzenschülers. In seinen Einzelteilen stilistisch schön zu lesen, insgesamt aber verschenktes Potenzial. Hoffen wir, dass der nächste wieder ein Hit ist.

Ghost Rider 2 Spirit of Vengeance
Ghost Rider 2 – Spirit of Vengeance (USA/UAE 2011)

… and now for something completely fucking different! Neveldine/Taylor in ihrer ersten Mainstream-Franchise. Was daraus werden würde, war imVorfeld weniger unklar als die Frage, wie weit sie ihren Stil im Mantel einer Comic-Verfilmung überhaupt erhalten. Die Antwort: Ein bisschen mehr Neveldine/Taylor, ein bisschen weniger Plotitis, hätten  Ghost Rider 2 in den notwendigen Adrenalinstoß mitten ins Herz eines Genres verwandelt, das es sich größtenteils in maximal selbstironischer Langeweile gemütlich gemacht hat. Tatsächlich ist Ghost Rider 2 “nur” ein Multiplex-B-Movie, das in der Mitte kräftig durchhängt, wenn der Zwang der Erzählung wie eine schwere Kette an den Bildern hängt. Davor und mit Abstrichen auch danach drehen Neveldine/Taylor dafür ordentlich auf, lassen den Rider (Nicolas Cage) einen riesigen entflammten Schaufelbagger reiten, seinen Kumpel (Idris Elba) in Zeitlupe von einer Klippe stürzen und jagen mit ihren Kameras über die menschenleeren Landstraßen Osteuropas. Der eigentliche Schauwert des Films ist naturgemäß Nicolas Cage, der in den Händen der beiden Extrem-Filmer die Gewöhnlichkeit des Begriffs Overacting transzendiert und neue Höhen erklimmt, wenn es um die Verschmelzung von Rolle und Star Persona geht. Eine Szene, in der sich Johnny Blaze gefühlte zehn Minuten in einem Schwebezustand der Verwandlung in den Rider befindet, wird so erbarmungslos stur verfolgt, dass allein Cages Spiel genügt, um die Verwandlung physisch, quälend, im Sitz windend, spürbar zu machen.