#216 – Glass Onion: A Knives Out Mystery von Rian Johnson

Wir wünschen allen Hörer:innen des Wollmilchcasts ein frohes Fest und widmen uns in dieser Folge einem Urlaub mit Mord in Griechenland. Denn im Netflix-Film Glass Onion: A Knives Out Mystery erzählt Regisseur Rian Johnson vom zweiten Fall des Meisterdetektivs Benoit Blanc (Daniel Craig), der es diesmal mit einem Elon Musk-Verschnitt zu tun bekommt. Viel Spaß!

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Wollmilchcast #106 – Fight Club von David Fincher

David Finchers Fight Club ist Kult, aber was macht diesen Kult eigentlich aus? Wir blicken zurück auf Fight Club, finden nahe und ferne Verwandte zwischen Full Metal Jacket, Die Üblichen Verdächtigen, Matrix, Joker und anderen, und besprechen, wie sich unser Verhältnis zum Film über die Jahre geändert hat. Viel Spaß!

Shownotes:

  • 00:01:01 – Fight Club von David Fincher (1999)
    • Woher der Kult um den Kultfilm Fight Club kommt; ähnliche Filme aus diesen Jahren; Fight Club-Fans
    • Variety-Bericht zum Comic-Con-Panel mit Fincher und Chuck Palahniuk
  • 01:19:26 – Verabschiedung
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Der unglaubliche Hulk [FSK 12] (USA 2008)

Sicher, man kann eine herkömmliche Kritik über den aktuellen Leinwandauftritt des grünen Monsters schreiben. Nach den unvermeidlichen zwei oder drei Sätzen zum Inhalt, ginge es dann um die Fehlbesetzung, die Liv Tyler in der Rolle einer Wissenschaftlerin darstellt. Daran anknüpfend könnte man darüber sinnieren, dass Jennifer Connelly in Ang Lees Version nicht nur intelligenter, sondern auch stärker gewirkt hatte als eine Betty Ross, die nicht nur durch ihre Liebe zum Helden definiert wird.

Dann würde man wahrscheinlich zum Held selbst kommen, dessen Darsteller Edward Norton zwar nicht fehl am Platz ist, der aber größtenteils zuviel leidet, um wirklich für Unterhaltung zu sorgen. Diesem Argumentationsstrang folgend, würde nach einer schwerfälligen Überleitung ausgeführt werden, dass die Problematik unterdrückter Aggressionen, welche das (oliv-)grüne Monster eigentlich verkörpert, ausgehöhlt wird durch die Reduktion der Gründe für die Verwandlung auf einen steigenden Puls.

Das alles ist natürlich hoch interessant, doch die Existenzberechtigung einer solchen Kritik wird an dieser Stelle in Frage gestellt, wenn das Filmerlebnis durch die Willkür des Verleihs (Concorde, Asche auf dein Haupt!) ruiniert wird. Eine Kritik zum ebenfalls geschnittenen Iron Man war noch möglich gewesen, da die Schnitte mir nicht mal aufgefallen waren. Die Unglaublichkeit des Kinoerlebnisses Hulk besteht jedoch im Grade der Beleidigung eines jeden mit einem Sehsinn gesegneten Zuschauers.

Nachdem dieser das rasante, an die Bourne-Trilogie erinnernde erste Drittel in den Favelas Brasiliens gegen einen zähen, langweiligen Mittelteil eintauschen muss, bleibt nur noch das “großes grünes Monster kämpft gegen hässliches braunes Monster”- Finale, um den Film zu retten.

Doch nichts da! Ungeachtet überflüssiger Worte wie Spannung oder Continuity wurde der Climax des Films dermaßen massakriert, dass man glaubt, er habe seine Ferien in einer slowakischen Jugendherberge verbracht. Als hätte der verantwortliche Concorde-Schnittmeister das Hackebeil genommen und die angesammelte Wut über sein 200€ -Praktikum am Film ausgelassen.

Vielleicht wollte er auch nur in die Fußstapfen Jean-Luc Godards treten. Wie sonst sind all die Jump Cuts zu erklären? Der Hulk nimmt eine Kette in die Hand, im nächsten Moment würgt er seinen Gegner. Wie er dorthin gekommen ist, muss der Zuschauer sich dazu denken. Hat er eben Pech gehabt.

Da die Orientierung der Concorde-Mitarbeiter wohl eher zum Kommerz, nicht zur Avantgarde, neigt, muss man die Schnitte am ganz und gar nicht Unglaublichen Hulk schlicht als das ansehen, was sie sind: Ein kläglicher Versuch, die Kinokassen durch eine niedrige Altersfreigabe klingeln zu lassen. Nicht nur ist dies eine offenkundige Missachtung der Intelligenz der zahlenden Zuschauer, sondern ein Schlag ins Gesicht all derer, die den Kinobesuch als einzig wahres Filmerlebnis anpreisen.

Zugegeben, man ist selbst schuld, gibt man wissentlich Geld für einen geschnittenen Film aus. Und dennoch, der Hulk hat in der ersten Woche nur 100.000 Zuschauer in die deutschen Kinos gelockt. Angesichts dieser kommerziellen Enttäuschung, kann the gaffer nur noch die weisen Worte des unvergleichlich eloquenteren Nelson M. zitieren und aus vollem Herzen sagen: HA! HA!

Achja, und Ang Lees Hulk war sowieso viel besser…


Zum Weiterlesen:

Was the gaffer über den wesentlich besseren Iron Man zu sagen hat.

Ein Artikel über den geschnittenen Hulk bei CineKie, der u.a. Kinos auflistet, welche die 16er Fassung zeigen.

The Incredible Hulk Trailer

Ich gehöre ja zu den 10 oder 11 Leuten auf der Welt, denen Hulk von Ang Lee gefallen hat, weswegen mein Enthusiasmus für ein erneutes Leinwandabenteuer des grünen Angermanagement bedürftigen Monsters eher begrenzt ist. Edward Norton mimt nun Bruce Banner und hat auch das Drehbuch geschrieben, Louis Leterrier (The Transporter I und II) wird Regie bei The Incredible Hulk führen.

Eine ordentliche Verfilmung der Comics soll das werden, nimmt doch die Mehrheit der Fans an, dass Ang Lees Film eben das nicht war. Das heißt für mich – und darauf deutet auch der Trailer hin – mehr Action, weniger Hirn. Der Bösewicht wird von Tim Roth verkörpert, das klingt schon mal gut, schließlich ist der Mann reichlich geübt darin.

Für die Rolle der Betty Ross – also des love interests des Helden – wurde diesmal Liv Tyler verpflichtet. In Hulk hatte noch Jennifer Connelly die Wissenschaftlerin gespielt. Tyler, die im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin selten mit gutem Schauspiel glänzt, muss nun auf eine nerdige Brille zurückgreifen, um intelligent zu wirken.

Das Casting ist schlechter, der Regisseur auch und das Monster sieht überhaupt nicht wie Ed Norton aus.

Wer es sehen will, schaut sich den Trailer hier oder in der wohl bald gelöschten Youtube-Version unten an.

Am 10. Juli startet der Film in den deutschen Kinos.

[youtube=http://de.youtube.com/watch?v=Ueymi43feG8]

The Painted Veil (VRC/USA 2006)

The Painted Veil kam bei uns gar nicht in die Kinos, obwohl man die ganze Erhabenheit der wunderbaren Naturaufnahmen nur auf der großen Leinwand richtig genießen kann. Mit Edward Norton und Naomi Watts ist das im China der 20er Jahre angesiedelte Ehedrama sehr gut besetzt. Dazu spielt Klaviervirtuose Lang Lang die Musik.

Ein sicherlich sehens- und hörenswerter Film, dessen weibliche Hauptfigur leider ziemlich unsympathisch ist.

Meine Kritik zum Film hab ich mal wieder in der OFDb veröffentlicht, weil es dort noch keine gab.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=n_iB8BcaL24]