Im Duden steht zu martialisch: „(bildungsspr.): kriegerisch, Furcht einflößend, grimmig“. Also nix für Pussies, die kommenden Filme, sondern nur für die ganz Harten, die auch die Arschlöcher ficken, da die sonst auf Alles scheißen, ne? Hat jemand den entsprechenden Film gesehen, aus dem ich frei zitiert habe? Nee? Auch gut.
Fight Club (USA/D 1999)
Ein Film, der schon totrezensiert und –interpretiert wurde, aber dennoch immer wieder Spaß macht. Kritik an der modernen Lifestylegesellschaft und Konsum wurden selten so dreckig serviert wie hier, als ein namenloser Schreibtischsklave (Edward Norton) sich aufmacht, den Kapitalismus und dessen pervertiertes Menschen- und Männlichkeitsideal mit der Gründung einer Untergrundorganisation subversiv zu Grabe zu tragen. Spätestens, wenn man mehr als vier Monologe von Tyler Durden mitsprechen kann, sollte man sich übrigens evtl. mal von einem Psychologen auf Depressionen oder Schizophrenie untersuchen lassen.
In diesem Sinne (eher frei): „Wir sind die Zweitgeborenen der Geschichte, Leute.“ – „Wir haben keinen großen Krieg, keine große Depression. Unser großer Krieg ist der spirituelle. Unsere große Depression ist unser Leben.“ – „Die erste Regel des Fight Club lautet…“… Aua… Lass das… Ja, du… Du auch… Mann!
Die Jugger – Kampf der Besten (AUS/USA 1989)
Jugger ist eine Sportart, die Rugby-Elemente mit Nahkampf verbindet. Im postapokalyptischen 23. Jahrhundert zieht Sallow (Rutger Hauer) mit einigen Kameraden durch die kargen Landschaften, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdingen. Denn den Gewinnern eines jeden brutalen Jugger-Spiels, wo Platzwunden und Knochenbrüchen noch zu den harmloseren Dingen gehören, die einem beim Einsatz von zahlreichen metallischen und hölzernen Hieb- und Stichwerkzeugen sowie purer Muskelkraft zustoßen können, winken Sex, Alkohol und Geld. Der Traum eines jeden Spielers ist es, in die „rote Stadt“ unter die Erde vorzudringen, wo professionelle Jugger in Saus und Braus leben, doch bis dahin ist es ein langer Weg.
Reich an Action, teilweise etwas zu platt, aber mit gelungener Endzeit-Atmosphäre vermag „Die Jugger“ dabei fast als Ode an die männliche Ehre und Freundschaft durchzugehen, da es dem Film gelingt, auch in seinen ruhigen Momenten nie peinlich oder unfreiwillig komisch zu wirken. Da verzeiht man die arg eindimensionalen Charakterzeichnungen (abgehalfterter Held, aufstrebender Neuling etc.) nach Schema F und einige Brutalitäten auch gern.
Crank (GB/USA 2006)
Ein ziemlich dynamischer 85-minütiger Brutalo-Videoclip, der so durchgeknallt ist, dass man über Logiklöcher und ein gewisses Maß an Frauenfeindlichkeit (Amy Smart ist schon eine Süße, obwohl sie das Dummchen spielt, das auf offener Straße von Jason penetriert wird) gar nicht nachdenkt. Untertitel werden eingesetzt, kehren sich verkehrt herum, Split Screens, eine Eröffnung des Films mit subjektivem Point of View, ungewöhnliche Kamerapositionen: für Filmanalysten ein inszenatorisch sehr interessantes und explosives Action-Bonbon in einem.
Der simple wie absurde Vorwand, Jason Statham als Gangster Chev Chelios angelegt an ein Computerspiel der Marke „GTA“ auf einen den gesamten Film dauernden Rachefeldzug für seine Vergiftung zu schicken, der er mit Adrenalinstößen begegnen muss, reicht aus, um viele Stunts, Crashs und Shoot-Outs aneinander zu reihen. Nicht gehaltvoll, aber schnell und laut. Chuck Norris schaut seit dem Kinostart dieses Films jedenfalls vorm Schlafengehen immer unters Bett, ob nicht die garstige Bulldogge Jason Statham drunter ist.