Ferris macht blau ist wahrscheinlich John Hughes bester Film. Im Vergleich zum gefährlichsten Konkurrenten um diesen Titel – “The Breakfast Club” – verhandelt “Ferris” ähnliche Themen im subtileren Mantel der Highschool-Komödie. Reiht der Coming of Age-Experte im “Club” unterschiedliche Schülertypen auf, nur um zu zeigen, dass sie tief drinnen alle nur unsichere Teenies sind, gestaltet er “Ferris” weitaus cleverer.
Schon der Titel verweist auf die augenscheinlich belanglose Leichtigkeit des Geschehens. Ferris (Matthew Broderick), die Hauptfigur, ist ein Traum ((Es ist sicher kein Zufall, dass Ferris mit Sloane ausgerechnet vor einem Chagall sitzt (den “America Windows”), während Camerons intensive Betrachtung einem Bild des Pointillisten George Seurat gilt. Die komplette Liste der zu sehenden Kunstwerke findet man hier. Die Sequenz gibt’s in voller Länge bei YouTube zu sehen.)). Respektlos, intelligent, lustig, von den Mitschülern verehrt – nicht gerade der typische Protagonist eines Films über das Erwachsenwerden. Deswegen macht nicht er die Entwicklung durch, sondern sein Freund Cameron (Alan Ruck). Jeder wäre in seiner Jugend gern ein Ferris gewesen, doch die meisten ähnelten eher letzterem. Schritt für Schritt verlagert Hughes im Verlauf des Films den Fokus auf Cameron und insbesondere dessen Konflikt mit seinem dominanten Vater. Die Sequenz im Art Institute of Chicago kann man nun als Wendepunkt bezeichnen, der den Höhepunkt in der Garage von Camerons Vater gegen Ende des Films vorbereitet.